Prof. Dr. Claudia Weber (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)
Barbarossa und das Ende des Hitler-Stalin Pakts. Optionen und (Fehl)Einschätzungen im Juni 1941
Prof. Dr. Aleksandr Čubar’jan (Institut für Russländische Geschichte der RAdW)
Am Vorabend der Tragödie. Stalin und die internationale Krise, September 1939–Juni 1941
Moderation: Dr. Jurij Petrov (Institut für Russländische Geschichte der RAdW)
Im Zentrum des Panels steht das Digitalisierungsprojekt des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation (CAMO) und des Deutschen Historischen Instituts in Moskau (DHI Moskau), das die im CAMO gelagerten deutschen Akten, die während des Krieges von den Truppen der Roten Armee erbeutet wurden, zugänglich macht.
Zunächst stellt Dr. Matthias Uhl (DHI Moskau) Genese und Arbeit des Projekts vor.
Christian Stein (Dissertationsprojekt „Die Rückzüge der Wehrmacht an der Ostfront 1941–1945“, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Michel Scheidegger (Dissertationsprojekt „Kriegsführung der Wehrmacht im Mikrokosmos der 35. Infanteriedivision, 1940–1945“, ETH-Zürich) sprechen über ihre Forschungen sowie die Relevanz der digitalisierten Beuteakten als Quellen.
Moderation: Prof. Dr. Sönke Neitzel (Universität Potsdam)
Das Panel beleuchtet die Situation der sowjetischen Zivilbevölkerung unter deutscher Okkupation 1941-1945.
Dr. Andrej Jurasov (Föderale Archivagentur der Russischen Föderation Rosarchiv) spricht über das Projekt victims.rusarchives.ru, in dessen Rahmen Rosarchiv Dokumente zu den deutschen Besatzungsverbrechen aus verschiedenen regionalen Archiven der russischen Föderation erschließt.
Dr. Mikhail Melnichenko (Europäische Universität St. Petersburg) stellt Primärquellen zu dem Thema vor, die er als Leiter des Projektes Prožito für die Erforschung von Ego-Dokumenten sammelt.
Zuletzt berichtet Dr. Irina Makhalova (HSE Moskau) über die Quellen ihrer 2020 verteidigten Dissertation „Kollaboration auf der Krim während der NS-Okkupation (1941–1944)“.
Moderation: Prof. Dr. Beate Fieseler (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Prof. Dr. Tanja Penter (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
Das Panel ist den unterschiedlichen Alltagserfahrungen während des Zweiten Weltkriegs gewidmet.
Prof. Dr. Jochen Hellbeck (Rutgers University) stellt anhand seines Online-Projekts „Sowjetische Zeitzeugen der NS-Herrschaft“ die Komplexität von Zeitzeugenberichten aus dieser Periode dar.
Prof. Dr. jur. Vasilij Christoforov (Institut für Russländische Geschichte der RAdW) führt mit dem Beispiel von Rotarmisten, die hinter den feindlichen Kampflinien aktiv waren, vor Augen, wie divers die Fronterfahrungen des Zweiten Weltkriegs waren.
Dr. Vladimir Nevežin (Institut für Russländische Geschichte der RAdW) spricht darüber, wie die Front 1941-42 zum „Reiseziel“ hochrangiger Vertreter der alliierten Staaten wurde.
Dr. Johannes Spohr (present past, Archivdienst für Recherchen zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft) beleuchtet, basierend auf seiner Dissertation „Die Ukraine 1943/44. Loyalitäten und Gewalt im Kontext der Kriegswende“, die Rückzugserfahrungen der Wehrmacht.
Moderation: Prof. Dr. Oxana Nagornaja (Staatliche Pädagogische Ušinskij-Universität Jaroslavl’)
Dr. Natalia Timofeeva (Oral History Zentrum für Forschung und Lehre, Institut für
Hochtechnologie Voronež)
Fazit: Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin)
Schlussworte:
Prof. Dr. Joachim Tauber (deutscher Co-Vorsitzender der Kommission)
Prof. Dr. Aleksandr Čubar’jan (russischer Co-Vorsitzender der Kommission)
Mittwoch, 7. Juli 2021
18.00 – 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion „Sowjetische Kriegsgefangene. Internierung – Vernichtung – Aufarbeitung“ in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Teilnehmer*innen: Dr. Esther Meier (Deutsches Historisches Institut Moskau), Dr. Natalia Timofeeva (Oral History Zentrum für Forschung und Lehre am Institut für Hochtechnologie Voronež), Christian Römmer (Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Moderation: Prof. Dr. Joachim Tauber, deutscher Co-Vorsitzenden der Gemeinsamen Kommission
Grußwort für die KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Dr. Oliver von Wrochem (Gedenkstättenleiter)
Über 5 Millionen sowjetische Kriegsgefangene gerieten während des Zweiten Weltkriegs in deutsche Hand – u. a. kamen Rotarmisten ins damalige KZ Neuengamme. Wie war die Lage der von Deutschland gefangenen Soldaten und Militärangehörigen? Beleuchtet wird insbesondere ihre Situation in Norddeutschland sowie den von Deutschland besetzten Gebieten der Sowjetunion. Welche Quellen sind in den verschiedenen Archiven zu finden und wie kann oral history zu unserem Verständnis des Schicksals dieser Menschen beitragen? Diskutiert werden soll schließlich der öffentliche Umgang mit dem Thema in der ehemaligen Sowjetunion, insbesondere aber in Russland und Deutschland.
Information der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Donnerstag, 8. Juli 2021
18.15 – 20.00 Uhr: Podiumsgespräch im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Hamburg zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion „Von der Wehrmachtsausstellung zum Dokumentationszentrum Besatzungspolitik: Metamorphosen der Erinnerung“
Teilnehmer*innen: Dr. Ulrike Jureit (Stiftung Wissenschaft und Kultur), Uwe Neumärker (Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas), Dr. Jörg Morré (Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst), Dr. Ekaterina Makhotina (Universität Bonn)
Moderation: Dr. Oliver von Wrochem (Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Grußwort für die Gemeinsame Kommission: Prof. Dr. Joachim Tauber, deutscher Co-Vorsitzender
Aufzeichnung der Veranstaltung auf der Seite der Universität Hamburg